Panorama-Ausblicke & Grenzdrama 

Zwischen Blyde River Canyon und Chobe Nationalpark

Nach den Tierbegegnungen im Kruger Nationalpark zieht es uns nun in die dramatische Landschaft der Drakensberge. Die berühmte Panorama Route liegt vor uns – eine der beeindruckendsten Straßen Südafrikas. Tiefe Schluchten, tosende Wasserfälle, endlose Weite.

Auf der Panorama Route: Staunen, Schauen, Durchatmen

Von Graskop fahren wir nordwärts: Unser erster Halt ist der Pinnacle View (1,20 €/P), danach das legendäre God’s Window (1,50 €/P) – eine Aussicht, die ihrem Namen alle Ehre macht. Es folgen die Lisbon Falls und Berlin Falls (je 0,90 €/P). Spektakuläre Natur soweit das Auge reicht.

Am späten Nachmittag schlagen wir unser Dachzelt auf der Campsite des Blyde River Canyon Forever Resorts auf (35 €/Nacht). Wanderwege und Viewpoints lassen uns tief ins Lowveldtal blicken. Leider macht uns das Internet hier einen Strich durch die Rechnung – keine Verbindung, keine Navigation, kein Kontakt.

Der Blyde River Canyon – Atemberaubend schön

Am nächsten Morgen fahren wir zum Lowveld View Point (2,10 €/P) – und sind schlichtweg überwältigt. Der Blick über den Blyde River Canyon gehört zu den eindrucksvollsten Landschaftserlebnissen unserer Reise. Ein Moment der Stille, in dem uns Afrika tief berührt.

Dann heißt es Abschied nehmen – wir haben noch viele Kilometer bis zur botswanischen Grenze vor uns. Unterwegs stoppen wir in einer Shopping Mall, doch die Atmosphäre ist angespannt, wir fühlen uns unwohl. Glücklicherweise finden wir einen MTN-Shop und können endlich wieder online gehen. Aufatmen.

Baobab Lane Lodge & PCR-Test im Staub

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Baobab Lane Lodge (42 €/Nacht). Endlich mal kein Zelt – sondern ein richtiges Bett und ein Badezimmer. Unser Abendessen bereiten wir in einer offenen Braai-Scheune zu, wo wir interessante Gespräche mit zwei südafrikanischen Gästen führen.

Am nächsten Tag treffen wir Mia, die Lodge-Besitzerin, die uns spontan beim Organisieren des PCR-Tests hilft – nötig für die Einreise nach Botswana. Inmitten von LKWs, Staub und Straßenständen suchen wir die mobile Teststation. Alle sind freundlich, der Test (58 € für uns beide) ist unkompliziert – Afrika-Realität pur.

Nachmittags erkunden wir noch das 2.000 ha große Lodge-Gelände mit Antilopen, Zebras und Giraffen.

Grenzübertritt mit Nervenkitzel

Am 3. Februar ist es soweit: Mit negativem Testergebnis fahren wir zur Grenze. Die Ausreise aus Südafrika verläuft problemlos – doch im Niemandsland beginnt das Chaos: LKWs, Hitze, langsames Internet. Eine Stunde lang stehen wir in einer Mischung aus Diesel, Staub und Körpergerüchen. Willkommen im Grenzalltag.

Grenzübertritt mit Nervenkitzel – Willkommen in Botswana

Am 3. Februar ist es soweit – der Tag des Grenzübertritts. Wir haben unsere PCR-Testergebnisse erhalten: negativ. Das ist unsere Eintrittskarte nach Botswana. Doch bevor wir dieses neue Kapitel aufschlagen können, müssen wir uns dem stellen, was so viele Reisende fürchten – dem Chaos der afrikanischen Grenzposten.

Schon auf dem Weg zur Grenze „Groblersbridge“ steigt unser Puls. Die Straße ist gesäumt von endlosen Kolonnen schwer beladener LKWs. Hitze flimmert auf dem Asphalt, Männer laufen zwischen den Fahrzeugen hin und her, Rufe hallen über das staubige Gelände. Orientierung? Fehlanzeige. Schilder gibt es kaum – stattdessen Augenblicke des Zweifelns: „Sind wir hier richtig? Geht’s da weiter?“

Der Ausreisestempel aus Südafrika ist schnell im Pass – hier beginnt das eigentliche Abenteuer, wie wird die Einreise nach Botswana? Dann taucht ein freundlicher Botswaner auf und bedeutet uns, ihm zu folgen. Ein Engel inmitten des Niemandslands.

In der Hitze, eingequetscht zwischen LKWs, verlieren wir für einen Moment den Überblick. Dann heißt es: PCR-Test und Pässe zeigen.

Ein Wachmann winkt uns zur Seite. Eine kleine Hütte mit Pult und Stuhl dient als improvisiertes Büro. Papiere wechseln die Hände, ein prüfender Blick – dann endlich der Stempel: Einreise genehmigt. Aber wir sind noch nicht durch.

Noch einmal anhalten. „Zur Kasse bitte.“ Wieder ein winziges Gebäude, zwei alte Computer, ein Ventilator, der mehr Lärm als Wind macht. Und dann das: Das Internet ist ausgefallen. Stillstand. Wir stehen da – in der gleißenden Sonne, zusammen mit dutzenden LKW-Fahrern, alle mit demselben Ziel, aber ohne Bewegung. Es riecht nach Diesel, Schweiß, Staub und Abgas. Zeit scheint hier keine Rolle zu spielen – und doch verrinnt sie unerbittlich.

Eine Stunde vergehen. Es ist laut, chaotisch, anstrengend. Unsere Stirn glänzt, die Nerven liegen blank. Ein Gedanke: Was, wenn wir heute nicht mehr durchkommen?

Und dann – plötzlich – ein leises Surren. Das Internet läuft. Der Drucker rattert. Ein letzter Zettel. Wir sind durch.

Botswana – wir sind da.

Ein Gefühl zwischen Erleichterung, Euphorie und völliger Erschöpfung. Noch nie war ein Landeswechsel so spürbar, so intensiv. Die Grenzlinie war mehr als ein Strich auf der Karte – es war eine Prüfung. Und wir haben sie bestanden.

Unsere erste Campsite: Bushbuck Agricamping (15,30 €). Hier empfängt uns Scott, der Besitzer – und wir erleben sofort wieder diese besondere afrikanische Gastfreundschaft. Am Lagerfeuer sitzen wir gemeinsam bis spät in die Nacht. Eine weitere schöne Begegnung.

Würmer zum Frühstück & Elefanten auf der Straße

Am nächsten Morgen überrascht uns Scott mit einem „kulinarischen“ Highlight: gekochte Mopane-Würmer in Tomatensauce. Ich passe, aber Frankie probiert mutig – Respekt!

Weiter geht’s: Über holprige Straßen mit riesigen Schlaglöchern fahren wir Richtung Norden. Auf dem Weg begegnen wir frei laufenden Kühen, Ziegen – und unzähligen Elefanten. Sogar ein toter Elefant liegt am Straßenrand, ein anderer scheint neben ihm zu trauern. Ein bewegender Anblick.

Senyati Campsite – Bunkerblick auf die Riesen

Wir entscheiden uns für die Senyati Safari Camp Campsite (16,70 €/Nacht). Die Besonderheit: Ein Wasserloch mit einem unterirdischen Beobachtungsbunker. Hier sehen wir Elefanten aus 5 m Entfernung – unfassbar intensiv.

Ein Elefantenbulle stellt sogar seinen Fuß auf das Bunkerdach um uns zu zeigen, dass er uns bemerkt hat – wir halten den Atem an. 

Safari am Sambesi – Natur pur

Wir wollen den Chobe Nationalpark erkunden. Die Fahrt dorthin verläuft abenteuerlich – auf einer Sandpiste, ganz allein, entlang des Sambesi. Hippos, Krokodile und Antilopen kreuzen unseren Weg. Ein zufällig vorbeikommender Ranger hilft uns, die richtige Route zu finden.

Später kehren wir zurück zu unserem Lieblingsplatz: die Senyati Campsite. Und werden belohnt – gleich zwei Elefantenherden ziehen an unserem Camp vorbei, keine 10 Meter entfernt. Afrika pur.


Fazit dieses Abschnitts:
Afrika zeigt sich hier in seiner ganzen Vielfalt: atemberaubende Natur, berührende Begegnungen – aber auch echte Herausforderungen. Doch genau diese Mischung macht diese Reise so besonders