Deadvlei – Stille in der sengenden Schönheit der Namib

Wir sind auf dem Weg in die älteste Wüste der Welt: die Namib.
Nach über 450 Kilometern auf endlosen Schotter- und Sandpisten, vorbei an trockenem Gestrüpp, flirrenden Ebenen und den ersten Dünen, erreichen wir aus südlicher Richtung das Tor zum Sossusvlei. Die Sonne steht schon tief – ihr Licht taucht die Landschaft in ein warmes, fast übernatürliches Rot.

Unser Ziel heute: Deadvlei – ein Ort, der sich mehr nach einer Legende als nach einem echten Reiseziel anhört.

Bevor es hinein in den Nationalpark geht, halten wir an der Oasis Campsite*, um uns einen Stellplatz für die Nacht zu sichern. Diese Campsite liegt direkt am Eingang zum Park und ist oft ausgebucht, denn nur wer hier übernachtet, darf morgens schon vor Sonnenaufgang los – ein entscheidender Vorteil.

Proviant kaufen wir an der zur Campsite gehörenden Tankstelle – Snacks, Wasser, ein paar lokale Kekse. Ein letzter Check am Auto: Luftdruck runter. In der Wüste fährt man mit weniger Reifendruck, damit man nicht stecken bleibt. Unser Toyota Hilux ist bereit.

67 Kilometer trennen uns nun noch von Deadvlei – eine scheinbar kurze Strecke, aber in dieser Landschaft und mit erlaubten 60 km/h zieht sich die Fahrt.

Doch jeder einzelne dieser Kilometer ist ein Erlebnis.
Die Landschaft verändert sich ständig: schimmernde Salzpfannen, weite Ebenen mit verstreuten Kameldornbäumen, und schließlich die berühmten Dünen. Sie werden höher und röter, je näher wir dem Herz der Wüste kommen. Die Düne 45, ein beliebter Fotospot, lassen wir heute links liegen – unser Fokus liegt auf dem Ziel.

Die letzten fünf Kilometer vor Deadvlei sind nur mit Allrad befahrbar. Der Sand ist weich wie Puder. Schon nach wenigen Metern steckt ein Wagen vor uns fest – wir helfen beim Rausschieben. Dann kämpfen wir uns selbst durch. Unser Auto röhrt, der Sand spritzt, die Reifen graben sich tief, aber der Hilux meistert es. Als wir am kleinen Parkplatz ankommen, sind wir durchgeschüttelt – aber voller Adrenalin.

Jetzt beginnt der eigentliche Weg.
Die letzten Meter zur Deadvlei führen zu Fuß über eine gewellte Dünenlandschaft. Es sind etwa 15 Minuten, aber bei über 38°C im Schatten (wenn es denn welchen gäbe) fühlt es sich wie eine Stunde an. Wir binden uns Tücher um den Kopf, trinken in kleinen Schlucken Wasser und stapfen los.

Und dann – plötzlich – öffnet sich vor uns die Senke. Was für ein Gefühl!

🗺 Besucherinfo: Deadvlei & Sossusvlei (Namibia)

📍 Lage: Namib-Naukluft-Nationalpark, ca. 67 km vom Sesriem Gate entfernt
🕒 Öffnungszeiten:

  • Parkeintritt ab Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
  • Gäste der Sesriem Campsite dürfen 1 Stunde früher hinein

💰 Eintritt:

  • ca. 250–300 NAD/Person (ca. 13–15 €)
  • Auto: ca. 50–70 NAD (ca. 3–4 €)    

🚗 Zugang:

  • Die letzten 4 km zur Deadvlei erfordern ein 4×4-Fahrzeug mit Allradantrieb
  • Alternativ: Shuttle-Service ab dem 2×4-Parkplatz (Hin & zurück ca. 170 NAD/Person)

🥾 Wanderung:

  • Ca. 1 km zu Fuß über Sanddünen zur Deadvlei
  • Nicht barrierefrei, keine Schattenplätze – früh starten und Wasser mitnehmen!

⚠️ Wichtig:

  • Deadvlei darf betreten werden, aber bitte nicht auf die Bäume klettern oder sensible Flächen betreten
  • Im Sommer Temperaturen über 40 °C möglich – Sonnenschutz & Wasser sind Pflicht!