Uruguay – Jeder, wirklich jeder trinkt Mate
Uruguay kannten wir nur von der Fußball WM. Wann immer die langhaarigen kräftigen „Uru’s“ ins Station einliefen, fragten wir uns wo diese Jungs herkommen und wie ihr Land wohl aussieht, wie es sich anfühlt…
Nun endlich ist der Tag gekommen an dem ich Uruguay betreten darf!
Im Hafen von Montevideo können wir das Schiff zu Fuß verlassen und erreichen die Innenstadt nach kurzer Taxifahrt. Leider spielt das Wetter heute nicht so richtig mit, es ist grau und ab und zu nieselt es ein wenig. Die Häuser und Straßenzüge passen zum Wetter, sie heben sich in ihren Grautönen nur unwesentlich vom tristen Himmel ab. Trotzdem empfinden wir einen gewissen Charme, es fühlt sich spanisch an. Palmen stehen mitten in der Fußgängerzone. Die Geschäfte und Kaffees öffnen gerade, langsam erwacht Montevideo. Uns fällt sofort auf, dass jeder, ja wirklich jeder einen „Träger“, ähnlich einer großen Handtasche mit sich führt in dem eine Thermoskanne und ein Holz- oder Metallbecher zu sehen ist. Einige tragen die Thermoskanne auch unter den Oberarm geklemmt und den Becher in der Hand. Jetzt erkennen wir, dass es sich um Mate (ein bitterer Kräutertee) handeln muss. deutlich sehen wir das typische Metallröhrchen aus dem Becher ragen. Wir hatten Mate immer mit Peru oder Bolivien verbunden…
Wir beschließen in ein hübsches altes Café zu gehen, setzen uns und sprechen die Besitzerin auf den offensichtlichen Mate Kult an. Sie bietet uns eine Einführung im Zubereiten und trinken des Mate Tees an. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. So bringt sie die obligatorischen Thermoskannen und Matebecher, den Tee und kleine Schinken-Käse-Croissants und erklärt uns wie wir den Tee zuzubereiten haben. Es dauert wirklich einige Zeit bis wir ihn „trinkfertig“ vor uns stehen haben, saugen nun zum ersten Male an dem bisschen Flüssigkeit die sich unter der großen Menge trockenem Tee gebildet hat und sind nicht gerade begeistert, so bitter und auch staubtrocken schmeckt das bisschen Tee das sich am Grund des Bechers gebildet hat.
Wir werden keine Freunde dieses traditionellen uruguayischen Getränks!
Auf dem Rückweg zum Schiff kommen wir an der alten Markthalle am Hafen vorbei und riechen schon von weitem die riesigen Asadogrills! Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen!
Schon oft hatten wir von dieser Markthalle gelesen. In ihr befinden sich zahlreiche offene Grillrestaurants die wirklich große Fleischstücke und Würste anbieten. Immer vor den Augen der Gäste frisch zugeschnitten und gegrillt. Wir bestellen eine grobe „Männerwurst“ und ein 450gr. Lomo Filetsteak! Dazu Kartoffeln, lokales Bier und die südamerikanische Salsa.
Ein herrliches Erlebnis, wir genießen fast 2 Stunden das Essen und diese Atmosphäre!
Wir sind wirklich in Uruguay, Wahnsinn!
Zurück auf dem Schiff ersticken wir fast am Grillgeruch unserer Kleidung, auch das ist ein Erlebnis!
Wieder war es viel zu kurz und wieder sagen wir, wir kommen wieder und werden dieses urige Land bereisen…