Salvador da Bahia – Armut und Tourismus
Die 3. größte Stadt Brasiliens mit 2.3 Mio Einwohner ist Salvador da Bahia. Sie besteht aus einer Ober-und Unterstadt, aber dazu später mehr. Wir erreichen den Hafen schon morgens früh. Von unserer Kabine aus, können wir den Verkehr der Rushour, hören und riechen. Die Straßenverkäufer hängen Ihre Waren, wie T-Shirts und Tücher an die bestehenden Zäune zum Hafengelände auf, in der Hoffnung viel an die Kreuzfahrtgäste zu verkaufen.
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg zum Aufzug der uns in die Oberstadt bringen soll. Unseren Augen kaum zu trauen steht dort bereits eine lange Menschenschlange an. Nichts für uns. Es muss doch auch einen Fußweg hinauf geben. Wir machen uns auf den Weg, an einer großen alten Kirche vorbei, halten uns rechts und schon wird die Straße eng und sehr steil. Die Sonne brennt es sind weit über 30°. Links von der Kopfstein-gepflasterten Straße befinden sich in den Haus- und Garageneingängen alte Werkstätten in denen Mamor und anderes Steinmaterial verarbeitet wird. Wenn wir rechts über die Mauer schauen können wir das Meer, den Hafen und unser Schiff sehen. Die Straße schlängelt sich, gefühlt ohne Ende, hoch in die Oberstadt. Durstig und verschwitzt kommen wir oben an. Nach einem kurzen Blick auf unsere mehr als unzureichende Kopie eines Stadtplans, entscheiden wir uns für die große Straße geradeaus. Der Verkehr ist rege und rechts und links gibt es staubige offene Geschäfte die wirklich alles verkaufen. Ähnlich bei uns der 1-Euro-Läden. Zudem gibt es alle paar Meter Verkaufswägen mit Krims Krams, Essen, Obst und Gemüse. Die Straßen sind verschmutzt und nass, Obdachlose liegen in Hauseingängen, Menschen verichten ihre Notdurft zwischen geparkten Autos und wir scheinen hier die einzigen Touristen zu sein. Wir entscheiden uns in eine etwas ruhigere Seitenstraße abzubiegen und versuchen mit unserem notdürftigen Stadtplan den Weg zu dem berühmten ehemaligen Sklavenplatz zu finden. Aber auch die einsameren Straßen sind nicht sehr vertrauenserweckend. Eine schon in Jahre gekommene Frau mit viel zu kleinem Kleid steht im Hauseingang und schaut Fränkie so komisch an. Mir wird es zu mulmig und wir beschließen wieder die belebtere Straßen zu suchen. Dort finden wir auch noch ein paar Havaianas (Flip Flops) als Souvenir.
So, jetzt noch einmal links abbiegen, eine kleine Gasse hinauf uns schon sehen wir den ehemaligen Sklavenmarktplatz. Hier herrscht der Tourismus, geführte Ausflugsgruppen säumen den Platz. Es gibt reichlich Souvenirläden, Straßenlokale- und Verkäufer. Eine Capoaira-Gruppe bietet ihre Show und auch andere Darsteller und Verkäufer wollen ein paar Real oder Dollar verdienen. Neben den traditionellen Armbemalungen und Wunschbändchen bekommen wir aber auch, im gleichen Satz, Wheed oder Kokain angeboten. Mit einem deutlichen „No, Stopp!!!“ von Frank, ließ man uns dann auch in Ruhe.
Abermals in einer kleinen Gasse finden wir ein Hostel mit Bar & Snacks und mit offenen Bodentiefen Fenstern. Das sieht nett und local aus und wir entscheiden uns hier ein Bier zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. –Gute Entscheidung-
Etwas erholt aber von der Hitze immer noch sehr geschafft machen wir uns auf dem Weg zu Schiff. Wir verlassen die Oberstadt abermals über kleine steile sehr verdreckte Gassen, vorbei an heruntergekommenen, ärmlichen Häusern in denen tatsächlich noch Menschen zu wohnen scheinen. Auch hier entledigt man sich seiner Notdurft gerade da wo man steht.
Mit den Kopf voller Eindrücke, Erlebnisse, erreichen wir glücklich den Hafen.