Los Angeles ohne Führerschein kein Mietwagen
Nach einem angenehmen 6 Stunden Flug mit Alaska Airlines, sind wir abends gegen 19:00 Uhr in LA angekommen. Alles verläuft zügig und reibungslos. Der Shuttlebus zur Autovermietung steht vor dem Flughafengebäude schon bereit und mit nur ein paar wenigen anderen Gästen fahren wir ca 15 Minuten, um unseren reservierten Mietwagen in Empfang zu nehmen. Ruckzuck stehen wir am Schalter und ich (weil der Mietwagen auf meinen Namen vorgebucht wurde), lege der Mitarbeiterin mir gegenüber unseren Voucher, meinen Reisepass und meinen internationalen Führerschein (eine beglaubigte Abschrift meines Führerscheins) vor und wir freuen uns schon jetzt, gleich in unserer ersten Unterkunft in LA zu anzukommen
(Ich (Katja), im Glauben eine beglaubigte Abschrift meines Führerscheins ist ausreichend, habe auch nur diese mitgenommen als Vorsichtsmaßnahme, nicht das mir womöglich mein originaler Führerschein geklaut werden könnte).
Die Freude wandelt sich jetzt schnell in Stress! Die Dame brauchte meinen originalen Führerschein, den ich ja zuhause gelassen hatte. Wir denken uns, das ist doch kein Problem wir haben doch noch einen zweiten Fahrer mit eintragen lassen dann legen wir eben die Unterlagen von Frank vor.
Falsch gedacht, so einfach geht das nicht. Derjenige der den Wagen gebucht hat muss auch seinen Führerschein vorlegen. Die Dame schickt uns wieder weg mit den Worten wir sollen bei der Autovermietungsgesellschaft in Deutschland anrufen. Leichter gesagt als getan in Deutschland war es erst 3 Uhr morgens, somit auch noch keiner zu erreichen.
Was nun???
Wir suchen uns einen anderen Schalter aus, hinter dem ein junger Mann steht, der uns kompetenter vorkommt und schildern ihm unser Problem. Bryan, so ist sein Name, war sehr hilfsbereit und freundlich. Wir sollen uns von unserer Vermittlungsgesellschaft einen neuen Voucher mit Frank als Hauptfahrer schicken lassen und dann ist das kein Problem und die Buchung bleibt bestehen. Da heute Abend aber nichts mehr zu machen ist, haben wir uns einen neuen Mietwagen für einen Tag gebucht um erst einmal zur Unterkunft zu fahren und zu schlafen und dann am nächsten Morgen mit Deutschland zu telefonieren.
Aufgrund der 9 Stunden Zeitverschiebung und der mittlerweile verbrachten Zeit bei der Autovermietung ist es morgens 8.00 Uhr in Deutschland und wir können, noch nicht mal wissend was so ein Telefonat nach Deutschland kostet, unseren Anruf tätigen. Erster Anruf zu „Billiger Mietwagen.de“, 10 Minuten Warteschleife dann wird die Verbindung abgebrochen. Zweiter Versuch. Warteschleife. Eine Mitarbeiterin die kurz angebunden ist und uns überhaupt nicht helfen kann, „Vermietung läuft schon, keine Änderung mehr möglich!“ . Nach dem Motto ‚Pech gehabt‘, mir egal…
Nun sitzen wir hier auf unserem Bett im Hostel und finden uns schon mit dem Gedanken ab, dass wir 600,00€ in den Sand gesetzt haben. Aber wieder einmal sagen wir uns, ist zwar doof aber es gibt Schlimmeres… und wir lieben uns trotzdem :-)!!!
Der nächste Anruf ging an Auto Europe. Kurz zum Verständnis: Gebucht haben wir online über „billigerMietwagen.de“, der Voucher und die Bestätigung läuft über „AutoEurope.de“ und der letztendliche Vermieter vor Ort ist „Alamo“. Auch hier müssen wir in der Warteschleife Geduld beweisen obwohl unsere Nerven doch schon ziemlich beansprucht sind. Zum Glück, eine freundliche Dame meldet sich und versucht uns zu helfen. Da unsere Vermietung schon läuft kann auch sie leider nichts mehr ändern, aber sie fragt ihren Vorgesetzten. Nachdem ich wieder Minuten in der Warteschleife hing, meldete sich „Jelena“, mit einer für uns unzufrieden stellenden Auskunft zurück. Ich bleibe hartnäckig und vor lauter Verzweiflung frage ich sie was wir noch tun können, es muss doch eine Möglichkeit geben! Sie überlegt und macht uns dann den Vorschlag, dass sie uns einen neuen Voucher ausstellen kann mit der Notiz, dass der Hauptfahrer Frank Becker ist. Sie kann aber für nichts garantieren und es sei nur ein Versuch, ob Alamo das akzeptiert wisse sie nicht. Uns fällt vorerst ein Stein vom Herzen, ein Licht am Ende des Tunnels, so haben wir doch eine Chance und wir legen uns völlig erschöpft schlafen.
Nächster Tag, Bryan hatte uns mitgeteilt, dass er heute wieder ab 14:00 Uhr Schicht hat und am Schalter ist und so machen wir uns rechtzeitig auf dem Weg zur Autovermietung Alamo. Von weitem sehen wir Bryan, zum Glück ohne Kundschaft an seinem Schalter stehen, er erkennt uns sofort und wir zeigen ihm auf dem Handy unseren neuen Voucher, den wir gestern Abend noch 3x per Mail von Elena zugeschickt bekommen haben. Mit einem mehr oder weniger flüchtigen Blick stellt er uns lächelnd die Papiere für unseren Mietwagen aus, als wäre der gestrige Abend und die ganze Aufregung gar nicht nötig gewesen, schenkt er uns auch noch die erste Tankfüllung und schickt uns mit einem freundlichen „good bye“ und „have good trip „ zu unserem Wagen.
Innerlich jubelnd und noch ganz ungläubig verlassen wir das Gebäude suchen wir uns unter den uns zur Verfügung stehenden Mittelklassewagen einen weißen Toyoto Corolla mit gerade mal 10.000 Meilen auf dem Tacho aus, der uns nun die nächsten 19 Tage durch die Städte und Wüsten der USA begleiten soll!
Ende gut – Alles gut 🙂