Unsere Flitterwochen auf den Seychellen! Ein Insel-Traum wird wahr!
Nachdem wir Anfang September unsere Traumhochzeit gefeiert haben, wollen wir diesem wundervollen Tag auch eine traumhafte Hochzeitsreise folgen lassen…. Die Seychellen!
Wir fliegen mit Condor in 10 Stunden Nonstop von Frankfurt nach Mahé, der größten der 115 Inseln im Indischen Ozean.
Früh morgens um 5:30 dämmert es bereits beim Landeanflug.
Wir können einige Inseln erkennen. Dunkel liegen sie im noch schwarzen Ozean, in einem Hauch lila von der aufgehenden aber noch tief im Meer versteckten Sonne getunkt.
Wegen einer Eigenart des seychellischen Immigration-Office müssen wir nach der Landung noch fast eine Stunde im Flugzeug bleiben. Der Minister of Health muss sich vom Gesundheitszustand aller Passagiere überzeugen, was er aber nach einem Smalltalk und Handshake mit dem Kapitän sehr verkürzt.
Dann verlassen wir das Flugzeug zu Fuß über das winzige Rollfeld und erreichen nach wenigen Metern das Flughafengebäude.
Schon am frühen Morgen schlägt uns die sehr warme und feuchte Tropenluft entgegen.
Wir blicken vom Rollfeld als erstes auf hohe tropisch bewachsene Granitfelsen, eine Granitwand, es ist eine Bergkette die in den tief hängenden Regenwolken kein Ende erkennen lässt. Wir sind überwältigt von diesem atemberaubenden Anblick, versuchen diesen ersten Blick und das erste Gefühl der Seychellen auf uns wirken zu lassen.
Nach kurzer Passkontrolle und pickup unseres Mietwagens machen wir uns auf unsere erste Fahrt durch den morgendlichen Linksverkehr zur ersten Unterkunft.
Zunächst kämpfen wir uns durch die „Rushhour“ von Viktoria, die Hauptstadt der Seychellen und zugleich die kleinste Hauptstadt der Welt!
Aus der kleinen Stadt geht es steil hinauf über den Morne Seychelles, die mit 905m höchste Erhebung der Seychellen.
Mit uralten Bussen, qualmenden verrosteten PickUp’s und anderen kuriosen Verkehrsteilnehmern zusammen quälen wir uns in unzähligen engen Serpentinen hinüber nach Beau Vallon, biegen an der alten Police-Station scharf rechts ab hinunter zum berühmten Beau Vallon Beach. Zu ersten Male erahnen wir wo wir sind.
Die Vegetation, der Strand, das unbeschreiblich türkise Wasser, die engen Straßen begleiten uns bis zu unserem Guesthouse welches wir über eine aberwitzig steile Bergstraße hoch oben am Hang erreichen. Zwischendurch an der ein, oder anderen Spitzkehre drehen unsere Vorderräder durch und wir befürchten zurück zu rutschen oder gar uns rückwärts zu überschlagen. Solche Steigungen haben wir noch nicht erfahren.
Wir haben einen wunderschönen freistehenden Bugalow gemietet, der von hier oben einen atemberaubenden Panoramablick über das tiefblaue Meer bis rüber zur Nachbarinsel Silhouette erleben lässt. Wir müssen uns erst einmal sammeln, uns bewusst werden wo wir gerade stehen. Wir saugen alles um uns herum auf, diese Licht am frühen Morgen, das Meer, die Vegetation, diese Stille, unbeschreiblich. Kurze Zeit später rollen wir den Steilhang hinunter und machen erste Erkundungen in der nahen Umgebung, kaufen die ersten Lebensmittel in diesen winzigen, mit allem erdenklichen Zeugs, vollgestopften Shops die hier ausschließlich von Indern betrieben werden. Herrlich wie bunt hier wieder die Geldscheine sind.
Abends steht vor unserem Häuschen eine Flasche Sekt, die Honeymoon-Überraschung unserer sehr netten Vermieter. Wir kochen noch eine Kleinigkeit und stoßen auf unserer Terrasse bei romantischem Sonnenuntergang auf unser „neues“ zu Hause an.
2ter Tag: Am nächsten Morgen, wir haben 10 Stunden geschlafen, machen wir uns auf den Weg die Insel Mahé zu erkunden.
Unser erster Ausflug führt uns wieder zurück über den wunderschönen Morne Seychelles. Wir parken mitten in Victoria direkt gegenüber des Hindutempels in dem gerade eine Zeremonie zu Ehren Ganeshas stattfindet und wir eingeladen werden dabei zu sein.
Eben noch die FlipFlops ausgezogen und zu hunderten anderer Schuhe im Eingang gestellt, hoffentlich finden wir unsere wieder, und schon stehen wir mitten in Indien.
Der Steinboden ist klebrig, einige große Ventilatoren an der Tempeldecke mühen sich gegen die unbeschreibliche Schwüle zwischen all den Menschen.
Auf dem Boden kauernde Musiker spielen ihr orientalischen Instrumente während ein Yogi, nur mit einem Handtuch um seine Hüften geschlagen, beginnt eine Ganeshastatue mit hunderten von Litern Milch zu übergießen. Wir haben trotz der großen Hitze eine Gänsehaut, fühlen uns in Indien und sind berauscht von dieser Atmosphäre.
Eine Stunde später laufen wir wieder zurück auf den Seychellen durch die Stadt und über den Markt. Farbenpracht und exotische Fische stehen hier an erster Stelle. Ach wie lieben wir diese fremden Märkte. Stundenlang können wir uns in Ihnen verlieren.
Vom Zentrum Victorias laufen wir ein gutes Stück zum Botanical Garden in dem wir die Coco de mer und ihre Palmen entdecken, männlich und weiblich gilt es zu unterscheiden. Was aber nicht wirklich schwer fällt angesichts ihrer offensichtlichen Geschlechtsmerkmale.
Ein paar Meter weiter sehen wir die ersten Riesenschildkröten Mahe’s.
Was für ein Erlebnis, direkt vor diesen uralten, bis zu 250 kg schweren Tieren zu stehen. Es ist nicht zu glauben, dass sie sich durchaus 200 Jahre lang nur damit die Zeit vertreiben zu fressen und ab und zu mal in einen Wassertümpel zu legen. Unvorstellbar, aber sie leben seit 250 Millionen Jahren auf unserer Erde.
Es ist sehr warm und tropisch feucht. Wir beschließen den Tag auf unserer Terrasse mit herrlichem Blick über den indischen Ozean ausklingen zu lassen.
3ter Tag: Gut ausgeschlafen machen wir uns auf die Insel zu umrunden.
Fahren wieder über den mit Urwald bewachsenen Morne Seychelles, halten unterwegs für den einen oder anderen Fotoshoot. Riesige Farnblätter, Nebel, Palmblätter größer als wir, knorrige Lianen die bis hinauf in die Baumwipfel wachsen und nie gehörte Geräusche begleiten uns. Es ist soooooo schön. Alles lebt um uns herum, alles ist uralt, alles ist neu.
Auf der westlichen Inselseite angekommen genießen wir dann endlich die wunderschönen Strände mit den typischen Granitfelsen, glatt geschliffen, rund, warm. Zusammen mit dem Regenwald, der hier bis an den weißen Sand reicht entstehen eindrucksvolle Postkartenmotive und ein gewisses RobinsonCrusoeFeeling. Wir lassen uns von Strand zu Strand treiben bis die Sonne schon wieder viel zu früh untergeht und wir uns beeilen müssen vor Einbruch der Dunkelheit unsere Unterkunft zu erreichen.
Heute kochen wir noch Reis und Pak Choi in der offenen Küche, hören Musik und spielen mit den roten Spatzen die hier „Red Robin“ heißen. Ganz langsam trauen sie sich immer näher an uns heran und fast picken sie Essensreste aus unseren Händen.
4ter Tag: An unserem letzten Tag auf Mahé starten wir noch eine lange Wanderung zur Anse Major.
Diese abgelegene wirklich einsame Bucht erreichen wir nur zu Fuß über eine 1,5 stündige Wanderung entlang an steilen Felswänden immer oberhalb des Meeres.
Die Hitze macht uns zu schaffen und die Kletterei über lose Felsen und Wege ist nicht gerade ungefährlich.
Doch es lohnt sich. Plötzlich, wir kommen gerade unter einem Felsentunnel hervor, öffnet sich der Wald und wir blicken von oben auf diesen atemberaubend schönen Strand.
Schnell klettern wir herunter, suchen uns einen schattigen Platz, ziehen uns die Schnorchelmasken über und rennen ins türkise Wasser dieser Lagune.
Schon ganz nah am Strand, das Wasser ist kaum tief genug um zu schwimmen, werden wir von den buntesten Fischen begrüßt die wir je gesehen haben.
Blaue, grüne, lila Papageienfische, große wunderschön gestreifte Doktorfische, knallgelbe Kaiserfische und mehrere Tigerbarsche umkreisen oder spielen Verstecken mit uns.
Wirklich beeindruckend diese Vielfalt so nah am Ufer, wir sind überwältigt.
Zwischendurch eine kleine Strandpause und schnell rennen wir wieder zurück in dieses gigantische Aquarium, wir können gar nicht genug bekommen.
Einige Stunden später müssen wir uns auf den anstrengenden Rückweg machen.
Unterwegs entdecken wir noch unter alten Urwaldblättern sehr gut getarnt einige Babys des großen Tenrek. Diese Igelart kommt nur hier, auf Madagaskar und Mauritius vor.